Mercedes Concept Car: Ein Auto für den Verkehr der Zukunft

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Mercedes Concept Car: Die Modellfahrzeuge von Daimler geben einen interessanten Einblick in die technische Entwicklung. Darüber hinaus präsentiert Mercedes zusammen mit dem Concept Car interessante Ideen für den Verkehr der Zukunft.

Concept Car von Mercedes: Fortschrittliche Technologie aus Deutschland

Bei der Marke Mercedes denken die meisten Menschen an luxuriöse Limousinen oder sportliche Coupés. Hinzu kommt das SUV, das sehr geräumig und dennoch kraftvoll und dynamisch ist. Schließlich stellt der Daimler-Konzern unter der Markenbezeichnung Maybach auch Fahrzeuge her, die einen ganz besonderen Luxus bieten.

Doch spielt auch die Innovation bei Mercedes eine wichtige Rolle. Das Unternehmen präsentiert immer wieder spezielle Konzeptfahrzeuge, die die aktuellen Entwicklungen präsentieren.

In der Firmenzentrale von Mercedes entstehen neue Ideen für den Verkehr der Zukunft. (Fotolizenz- shutterstock Frank Gaertner)

In der Firmenzentrale von Mercedes entstehen neue Ideen für den Verkehr der Zukunft. (Fotolizenz- shutterstock Frank Gaertner)

Der Concept Car von Mercedes präsentiert viele interessante futuristische Ideen. Das neueste Modell verwendet beispielsweise ein vollkommen autonomes Steuerungssystem. Ein Lenkrad oder Pedale suchen die Insassen hier vergeblich. Eine manuelle Steuerung ist nicht vorgesehen. Hinzu kommt ein effizienter Elektroantrieb, der es möglich macht, auf fossile Energiequellen zu verzichten.

Dieses Fahrzeug, das Mercedes Benz unter der Bezeichnung Vision Urbanetic präsentierte, steht jedoch nicht nur für eine fortschrittliche Technik. Darüber hinaus hat der Autobauer aus Stuttgart den Concept Car für ein neuartiges Verkehrskonzept entwickelt, das den Stadtverkehr revolutionieren könnte.

Autonomes Fahren: Eine wichtige Grundlage für den Straßenverkehr von morgen

Einer der zentralen Aspekte bei den Konzeptfahrzeugen von Daimler ist sicherlich das autonome Fahren. Das Unternehmen forscht intensiv an dieser Technik und nimmt innerhalb Deutschlands hierbei eine Führungsrolle ein. Selbst den Vergleich mit Uber Self Driving Cars und den Projekten anderer Tech-Konzerne aus den USA müssen die Autos von Mercedes nicht scheuen.

Dieser Hersteller zählt zu den Pionieren im Bereich des autonomen Fahrens. Das zeigt sich beispielsweise am Future Truck 2025, den Daimler bereits 2014 präsentierte. Dabei handelt es sich um ein teilautonomes Fahrzeug, das im Rahmen zahlreicher Testprojekte schon mehrfach auf den Autobahnen in Deutschland unterwegs war. Ein anderer ambitionierter Concept Car ist der Mercedes F 015. Dessen Weltpremiere erfolgte 2015. Dieser ist in seiner Technik bereits deutlich weiterentwickelt.

Er lässt sich in jeder Verkehrssituation vollkommen autonom betreiben. Dennoch verfügt er noch über ein Lenkrad und über Pedale. Der nächste Schritt erfolgte dann wie bereits beschrieben mit dem Vision Urbanetic. Diesen stellte das Unternehmen erstmals 2018 auf der Autoausstellung in Kopenhagen vor.

Bislang gibt es noch keine vollkommen autonomen Serienfahrzeuge. Zahlreiche erfolgreiche Versuche unterschiedlicher Unternehmen haben jedoch gezeigt, dass diese Technik kurz vor dem Durchbruch steht. Der neueste Concept Car von Mercedes war beispielsweise bei der CES in Las Vegas bereits vollkommen autonom auf den Straßen der Stadt unterwegs. Dabei kam es zu keinerlei Problemen. Autonome Fahrzeuge bieten vielfältige Vorteile. Sie gestalten die Fahrt insbesondere auf längeren Strecken deutlich komfortabler. Darüber hinaus können Sie bei der Sicherheit punkten.

Die elektronischen Systeme erkennen gefährliche Situationen bereits deutlich zuverlässiger und schneller als menschliche Fahrer. Außerdem hat diese Technik eine enorme wirtschaftliche Bedeutung. Alle Dienstleistungen, für die bislang ein Fahrer notwendig ist, könnten auf diese Weise deutlich preiswerter werden.

Bessere Vernetzung durch Cellular V2X

Die Nutzung des Internets nimmt seit Jahren deutlich zu. Das Internet of Things wird immer mehr zur Realität. Die folgende Tabelle zeigt, dass die Zahl der vernetzten Geräte in den letzten Jahren beinahe explosionsartig angestiegen ist.

Vernetzte Geräte weltweit
Vernetzte Geräte (Gesamt) Vernetzte Geräte pro Person
2003 500 Mio. 0,08
2010 12,5 Mrd. 1,84
2015 25 Mrd. 3,47
2020 50 Mrd. 6,58

Vor diesem Hintergrund liegt es auf der Hand, dass es auch sinnvoll ist, autonome Fahrzeuge zu vernetzen. Diese können über das Netzwerk beispielsweise Informationen zur Staus und Baustellen abfragen. Die Kommunikationsmöglichkeiten gehen hierbei jedoch noch einen Schritt weiter. Es ist möglich, dass die Fahrzeuge auch untereinander oder mit Geräten der Straßen-Infrastruktur Informationen austauschen. Das ist sogar unabhängig vom Mobilfunknetz möglich. Die Vernetzung kann hierbei direkt erfolgen.

Die Car2Car Kommunikation erhöht die Sicherheit deutlich. Sie ermöglicht eine zuverlässige Erkennung eines anderen Autos, noch bevor sich dieses im Sichtbereich befindet. Das reduziert die Risiken beim Überqueren einer Kreuzung oder bei einem Überholvorgang. Es kommt hinzu, dass es dabei nicht nur möglich ist, die Position zu übermitteln. Wenn das Fahrzeug auch Informationen über die Geschwindigkeit oder über Bremsvorgänge erhält, kann es diese Werte ebenfalls berücksichtigen. Daher kann V2V viele gefährliche Situationen bereits im Ansatz verhindern.

In diesem Bereich kam es ebenfalls zu einer wichtigen Neuerung. 2017 veröffentlichte die internationale Organisation 3GPP den Cellular-V2X-Standard. Dieser sorgt für eine deutlich zuverlässigere Übertragung. Der Mercedes Concept Car ist bereits mit dieser Technik ausgestattet und ermöglicht daher eine besonders sichere Fahrweise.

Cellular V2X ermöglicht eine verbesserte Kommunikation der Fahrzeuge.(Foto: shutterstock - metamorworks )

Cellular V2X ermöglicht eine verbesserte Kommunikation der Fahrzeuge.(Foto: shutterstock – metamorworks)

Automotive Cyber Security: Hackerangriffe zuverlässig abwehren

Vernetzte Fahrzeuge bringen die Gefahr mit sich, dass ungebetene Gäste in das System eindringen. Daher spielt hierbei die Automotive Security eine wichtige Rolle. Wenn Kriminelle durch ein Can Bus Hacking Zugriff auf den In-Vehicle-Server erhalten, kann das schlimme Folgen haben. Aus diesem Grund arbeitet Mercedes auch an der Entwicklung einer sicheren Fahrzeugarchitektur.

Die Ingenieure setzen dabei die aktuellen Automotive Security Standards um. Von großer Bedeutung ist dabei beispielsweise der Standard SAE J3061, der die E/E Architektur der Fahrzeuge vor Angriffen schützen soll. Eine hohe Embedded Security ist die Grundlage dafür, dass sich der Concept Car sicher fortbewegen kann.

F 015: Ein Concept Car von Mercedes

Nach der Vorstellung der wichtigsten technischen Entwicklungen ist es nun an der Zeit, die einzelnen Fahrzeuge etwas genauer zu untersuchen. Ein wichtiger Concept Car ist beispielsweise der Mercedes F 015. Dieser zeichnet sich bereits rein äußerlich durch ein futuristisches Design aus. Die Größe des Autos entspricht einer gewöhnlichen Limousine. Wenn man die Türen öffnet, erblickt man jedoch einen geräumigen Innenraum, der beinahe an ein SUV erinnert. Die luxuriöse Ausstattung ist dabei typisch für Mercedes Benz. Sie bietet einen herausragenden Komfort und erinnert dabei an Oberklassen-Fahrzeuge wie den Maybach.

Der F 015 zeichnet sich durch modernste Technik aus. Sein vollautomatisches Steuerungssystem macht den Fahrer überflüssig. Der Fahrersitz ist genau wie der Beifahrersitz schwenkbar, sodass es möglich ist, dass sich alle Insassen gegenübersitzen. Auf diese Weise lässt sich der Concept Car sogar als mobiler Konferenzraum nutzen.

Hinzu kommt ein umweltfreundlicher Elektroantrieb. Dieser ist ausgesprochen kraftvoll. So kommen die Insassen nicht nur schnell an ihr Ziel. Wenn sie es wünschen, können sie das Fahrzeug auch manuell steuern und auf diese Weise einen ausgezeichneten Fahrspaß erleben.

Video: Mercedes-Benz F 015 Luxury in Motion Future City

Im folgenden Video stellt Mercedes den F 015 vor und erklärt, für welche Einsatzzwecke sich das Fahrzeug anbietet:

Vision Urbanetic: Ein innovatives Konzeptfahrzeug

Der neueste Concept Car ist der Vision Urbanetic. Auf den ersten Blick bietet dieser viele Gemeinsamkeiten zum F 015. Er ist ebenfalls mit einem Elektroantrieb ausgestattet und verfügt über eine vollkommen autonome Fahrweise. Ein großer Unterschied besteht jedoch in der Größe. Die Ausmaße sind hierbei ähnlich wie bei einem Sprinter. Im Innenraum finden daher bis zu zwölf Passagiere Platz.

Ein weiterer wichtiger Unterschied besteht in der Verwendung innovativer Wechselaufbauten. Der Concept Car verwendet eine eigenständige Fahrplattform. Diese lässt sich innerhalb weniger Minuten mit einem Modul für die Personen- oder für die Güterbeförderung bestücken. Das erlaubt vielfältige Einsatzmöglichkeiten.

Darüber hinaus ist dieser Concept Car ausschließlich für den Stadtverkehr bestimmt. Das zeigt sich beispielsweise an einer Höchstgeschwindigkeit von nur 60 km/h. Für die Innenstädte reicht das zwar aus, doch ist dies nicht geeignet, um längere Strecken zurückzulegen. Lediglich mit dem Cargo-Modul fährt das Fahrzeug etwas schneller. In diesem Fall liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 80 km/h.

Auch zum Vision Urbanetic gibt es Videos, die das Fahrzeug anschaulich vorstellen. Darin werden nicht nur interessante technische Details vorgestellt.

Video: CES 2019: An autonomous ride in the Mercedes-Benz Urbanetic Concept

In folgenden Film ist auch zu sehen, wie sich der Concept Car beim Praxistest in Las Vegas geschlagen hat:

Carsharing Autosharing oder Individualverkehr: Wohin geht der Trend?

Der Verkehr stellt eines der zentralen Probleme der Gesellschaft dar. Insbesondere die Freisetzung von Schadstoffen und von Treibhausgasen spielt hierbei eine wichtige Rolle. Ein Lösungsansatz besteht darin, einen Elektroantrieb zu verwenden. Doch ist es bislang noch nicht möglich, alle Autos mit Strom aus regenerativen Quellen zu versorgen. Daher lässt sich damit das Problem nicht vollständig lösen. Ein anderer Ansatz sieht vor, die Nutzung der Fahrzeuge zu ändern.

Um dieses Konzept zu verstehen, ist es sinnvoll, sich einmal die folgende Tabelle anzuschauen. Diese stellt vor, wie viele Schadstoffe die verschiedenen Verkehrsmittel pro Kilometer und pro beförderter Person ausstoßen:

Schadstoffausstoß verschiedener Verkehrsmittel (in Gramm pro Personenkilometer)
Pkw Reisebus Eisenbahn (Fern
verkehr)
Flugzeug Linienbus Eisenbahn (Nah
verkehr)
Straßen-, Stadt- und U-Bahn
Treibhaus
gase
139 32 36 201 75 60 64
Kohlen
monoxid
0,60 0,04 0,02 0,13 0,05 0,04 0,04
Stickoxide 0,34 0,17 0,04 0,51 0,28 0,18 0,06
Feinstaub 0,004 0,003 0,000 0.,004 0,002 0,002 0,000
Aus
lastung
1,5 Per./Pkw 60 % 56 % 82% 21 % 27 % 19 %

Quelle

An diesen Werten wird deutlich, dass neben dem Flugverkehr insbesondere die privaten Pkws für die Umweltverschmutzung und den Klimawandel verantwortlich sind. Das liegt daran, dass sich diese nur für die Beförderung weniger Personen eignen. Außerdem ist die Auslastung mit durchschnittlich nur 1,5 Personen sehr gering.

Eine offensichtliche Lösung wäre es nun, mehr Menschen dazu zu bringen, Busse und Bahnen zu nutzen. Das ist jedoch schwierig, da die öffentlichen Verkehrsmittel einen geringen Komfort bieten. Insbesondere die starren Fahrpläne und die festen Routen führen dazu, dass die Menschen hierbei häufig lange Wartezeiten und erhebliche zusätzliche Fußwege in Kauf nehmen müssen.

Der Concept Car von Mercedes ist jedoch auf ein neues Mobilitätskonzept ausgelegt: auf Shared Ride. Das bedeutet, dass mehrere Menschen das Auto gemeinsam nutzen. Das steigert die Effizienz deutlich und verringert dadurch den Schadstoffausstoß. Dennoch ist der Komfort beinahe genauso hoch wie bei der Nutzung des privaten Pkws. Die Anwender können das Fahrzeug per App an ihren aktuellen Aufenthaltsort bestellen und ihr persönliches Ziel auswählen.

Eine leistungsfähige Software berechnet daraufhin eine möglichst effiziente Route, die die Start- und Zielpunkte aller Fahrgäste berücksichtigt. Das stellt einen interessanten Kompromiss zwischen Individualverkehr und öffentlichem Personennahverkehr dar. Die effizientere Nutzung kann nicht nur die Emissionen verringern, sondern auch die überfüllten Verkehrswege der großen Städte entlasten.

Mercedes Concept Car: Was ist für den Verkehr der Zukunft zu erwarten?

Die Konzeptfahrzeuge von Mercedes Benz machen bereits auf den ersten Blick durch ein futuristisches Design auf sich aufmerksam. Auch die Technik, die die Ingenieure dabei umgesetzt haben, ist auf dem neuesten Stand. Eine vollkommen autonome Fahrweise und ein leistungsstarker Elektroantrieb stehen dabei im Mittelpunkt. Bislang handelt es sich dabei nur um Versuchsfahrzeuge, die nur in begrenzten Tests auf öffentlichen Straßen fahren dürfen.

Für die Serienproduktion ist noch nicht einmal ein Termin vorgesehen. Ob Autos wie der F 015 oder der Vision Urbanetic tatsächlich einmal auf den Straßen in Deutschland unterwegs sein werden, ist daher ungewiss. Sehr wahrscheinlich ist es jedoch, dass viele der hierbei präsentierten technischen Details bereits bald bei anderen Fahrzeugen von Mercedes zu sehen sein werden.

 

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